Erhöhte transaminasen (ALT und AST) oder transaminitis

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Erhöhte transaminasen (ALT und AST) oder transaminitis

Erhöhte Transaminasen, also Alanin-Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST), auch bekannt als Leberenzyme oder Transaminitis, sind ein häufiger Befund bei routinemäßigen Bluttests. Transaminasen sind Enzyme, die in den Leberzellen vorkommen und am Aminosäurestoffwechsel beteiligt sind. Transaminitis kann auf Leberschäden oder Lebererkrankungen hinweisen und erfordert eine weitere Untersuchung, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln.

Welche sind die zwei Haupttransaminasen und deren Normalwerte?

Die zwei Haupttransaminasen, die bei Bluttests gemessen werden, sind Alanin-Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST). Die normalen ALT-Werte liegen bei Männern zwischen 7 und 56 Einheiten pro Liter (U/L) und bei Frauen zwischen 5 und 40 U/L. Die normalen AST-Werte liegen sowohl bei Männern als auch bei Frauen zwischen 10 und 40 U/L. Erhöhte Werte dieser Enzyme werden allgemein als mehr als das Doppelte des oberen Normwertes definiert.

Was sind die Ursachen für Transaminitis?

Transaminitis, also erhöhte Transaminasenwerte im Blut, kann durch eine Vielzahl von Erkrankungen verursacht werden. Hier ist eine umfassende Liste der häufigsten Ursachen für Transaminitis:

  • Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD)
  • Alkoholbedingte Lebererkrankung
  • Virale Hepatitis (Hepatitis A, B, C, D und E)
  • Autoimmune Hepatitis
  • Primäre biliäre Cholangitis
  • Primär sklerosierende Cholangitis
  • Morbus Wilson
  • Hämochromatose
  • Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
  • Zöliakie
  • Medikamenteninduzierte Leberschädigung (z. B. Paracetamol, Statine, Antibiotika, Antikonvulsiva, Chemotherapie)
  • Akutes Leberversagen
  • Chronische Lebererkrankungen (z. B. Leberzirrhose)
  • Gallenblasenerkrankungen (z. B. Cholezystitis, Gallensteine)
  • Pankreatitis
  • Akute oder chronische Leberentzündungen (z. B. nicht-alkoholische Steatohepatitis, autoimmune Hepatitis)
  • Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom)
  • Stoffwechselstörungen (z. B. Glykogenspeicherkrankheit, Tyrosinämie)
  • Erbliche Erkrankungen, die die Leberfunktion betreffen (z. B. Alpha-Fetoprotein-Mangel, familiäre Hypercholesterinämie)
  • Herzinsuffizienz mit Leberstauung

Diese Liste ist nicht abschließend, und es kann weitere seltene Ursachen für Transaminitis geben, die hier nicht aufgeführt sind. Außerdem können bei einigen Personen erhöhte Transaminasen ohne identifizierbare Ursache (idiopathisch) auftreten.

Welche Informationen liefert die Höhe der Transaminitis?

Die Höhe der Transaminitis, insbesondere der ALT- und AST-Werte, kann Hinweise auf das Ausmaß und die Schwere von Leberschäden geben.

  • Leichte bis moderate Erhöhungen (bis zum Dreifachen des oberen Normwerts):
    Können auf eine Vielzahl von Zuständen hinweisen, darunter:

    • NAFLD
    • Alkoholbedingte Lebererkrankungen
    • Virale Hepatitis
    • Medikamenteninduzierte Leberschädigung
    • Autoimmune Hepatitis
    • Akute Leberverletzung oder Entzündung

In einigen Fällen können leichte bis moderate Erhöhungen von ALT und AST ohne Symptome auftreten oder nur milde Symptome wie Müdigkeit oder Bauchbeschwerden verursachen.

  • Schwere Erhöhungen (mehr als das Zehnfache des oberen Normwerts):
    Deuten oft auf ernstere Zustände hin, darunter:

    • Medikamenteninduzierte Leberschädigung
    • Virale Hepatitis (insbesondere Hepatitis B oder C)
    • Ischämische Leberschädigung (verursacht durch reduzierte Blutversorgung der Leber)
    • Autoimmune Hepatitis
    • Akute alkoholische Hepatitis
    • Akutes Leberversagen

Schwere Erhöhungen gehen oft mit Symptomen wie Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen), Bauchschmerzen und Bewusstseinsstörungen einher.

Bewertung und Behandlung von Transaminitis (AST & ALT)

Wenn Sie Transaminitis haben, wird Ihr Gastroenterologe wahrscheinlich zusätzliche Tests anordnen, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln. Dazu können folgende Untersuchungen gehören:

  • Bluttests zur Überprüfung auf virale oder autoimmune Hepatitis,
  • Bildgebende Untersuchungen (z. B. Ultraschall oder CT-Scan) zur Beurteilung der Leber,
  • Gegebenenfalls eine Leberbiopsie zur Entnahme einer Gewebeprobe zur Analyse.

Die Behandlung der Transaminitis hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Zum Beispiel:

  • Bei NAFLD: Lebensstiländerungen wie Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung können empfohlen werden.
  • Bei Hepatitis: Antivirale Medikamente können verschrieben werden.
  • Bei medikamenteninduzierter Leberschädigung: Das Medikament muss möglicherweise abgesetzt oder durch eine Alternative ersetzt werden.

In einigen Fällen kann Transaminitis ein Anzeichen für eine ernstere Lebererkrankung wie Zirrhose oder Leberkrebs sein.

Was zeigt das AST/ALT-Verhältnis?

Das AST/ALT-Verhältnis ist ein Labortest, der die Werte von AST und ALT im Blut vergleicht. Normalerweise liegt das Verhältnis bei etwa 1. Eine Veränderung des Verhältnisses kann auf eine zugrunde liegende Lebererkrankung hinweisen.

  • Virale Hepatitis: Das Verhältnis ist typischerweise kleiner als 1 (ALT ist höher als AST).
  • Alkoholbedingte Lebererkrankung: Das Verhältnis ist oft größer als 1 (AST ist höher als ALT).
  • NAFLD: Das Verhältnis ist oft kleiner als 1, ähnlich wie bei akuter viraler Hepatitis.
  • Zirrhose: Das Verhältnis kann je nach Ursache größer oder kleiner als 1 sein.

Das AST/ALT-Verhältnis allein ist jedoch kein definitives Diagnoseinstrument.

Wann sollte eine Leberbiopsie in Betracht gezogen werden?

Eine Leberbiopsie ist ein invasives Verfahren, bei dem eine kleine Probe des Lebergewebes entnommen wird, um sie unter dem Mikroskop zu untersuchen. Sie wird in der Regel erwogen, wenn:

  • Die Ursache der Erhöhung unklar ist.
  • Die Erhöhung über längere Zeit anhält.
  • Der Patient andere Risikofaktoren für Lebererkrankungen hat (z. B. Alkoholkonsum, Fettleibigkeit oder Diabetes).

Wann wird eine Transiente Elastographie empfohlen?

Die Transiente Elastographie ist ein nicht-invasiver Ultraschalltest, der die Steifigkeit der Leber misst. Sie kann bei der Bewertung von Patienten mit erhöhten Transaminasen nützlich sein, insbesondere um Leberfibrose zu erkennen.

  • Wenn die Ursache der Erhöhung unklar ist.
  • Wenn Risikofaktoren für Leberfibrose bestehen.
  • Bei anhaltend erhöhten Transaminasen.

Hoher Cholesterinspiegel und Leberenzyme

Eine fett- und zuckerreiche Ernährung steht in enger Verbindung mit der Entwicklung von Fettlebererkrankungen. Cholesterinreiche Lebensmittel werden hauptsächlich in der Leber verarbeitet. Ein übermäßiger Cholesterinkonsum kann das Risiko einer Fettleber erhöhen und eine schwerwiegendere Erkrankung wie nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) verschlimmern, die unbehandelt zu Zirrhose oder Leberkrebs führen kann.

Fazit

Erhöhte Transaminasen oder Transaminitis (ALT und AST) sind ein häufiger Befund bei routinemäßigen Bluttests und können auf Leberschäden oder Lebererkrankungen hinweisen. Eine weitere Untersuchung ist erforderlich, um die zugrunde liegende Ursache zu bestimmen.

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Dr. Christos Zavos ist ein zertifizierter Gastroenterologe und Hepatologe mit Sitz in Thessaloniki, Griechenland. Seine Privatpraxis befindet sich in Fanariou 8, Kalamaria (Thessaloniki), Griechenland, etwa 7 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums von Thessaloniki. Der internationale Flughafen Thessaloniki ist nur 10 km entfernt und mit dem Taxi in 13 Minuten erreichbar.

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Last update: 11 November 2024, 09:48

DR. CHRIS ZAVOS, MD, PHD, FEBGH

Gastroenterologist - Hepatologist, Thessaloniki

PhD at Medical School, Aristotle University of Thessaloniki, Greece

PGDip at Universitair Medisch Centrum Utrecht, The Netherlands

Ex President, Hellenic H. pylori & Microbiota Study Group